ESCALATIONUNIT CHAOS ENGINE, der Name ist Programm. Wer sich so nennt, nimmt für sich in Anspruch, des Chaos' Ursprung und
eine musikalisch entfesselte Eskalation darzustellen. In der Tat, live begräbt dieses mir persönlich bekannte Monstrum
alles unter seinen Ketten, was sich bereits der ersten und vielleicht schon finalen Eruption als nicht standhaft erweist.
EUCE, wie sich die Band selbst in der Kurzform schimpft, spielt brachialsten Metalcore mit derben Thrashergüssen. Hier
fehlen weder Grunts noch Growls. Hier wird gemetzelt was das die sechssaitige Kettensäge hergibt. Symphatisch ist diese
Band bis in die letzte Faser, geht sie doch seit mittlerweile zehn Jahren jederzeit augenzwinkernd an die Sache heran
und lässt zur Erhaltung des Livefeelings auch den einen oder anderen spielerischen Fauxpas auf der Scheibe, was dem
kriminell brutalen Treiben keinen Abbruch tut.
Die in Eigenregie eingetrümmerte Scheibe beinhaltet elf Tracks, die sich irgendwo zwischen SLIPKNOT, HEAVEN SHALL BURN
und SEPULTURA bewegen, wobei EUCE bei weitem nicht nicht so filigran zu Werke gehen wie die deutsche Metalcore-Institution
oder die brasilianischen Thrashikonen.
Nach dem unheilschwangeren Intro 'Origin', groovt 'Maturing Obtainability' durchs Fressbrett und rückt ideal die
Hardcore-Kehle von Frontsau Henric Steuernagel ins Visier. 'Nameless' behält die Marschroute bei, während bei 'Forever'
ein scheinbar uraltes HYPOCRISY-Riff aus der tödlichen Mottenkiste geprügelt wird. 'Unbreakable' kickt und treibt,
'We Won´t Agree' tribalt mit dezenter SOULFLY-Schlagseite und 'Drowning Masses' schlachtet sich stoisch durch den
heimischen Soundtempel. 'War Behind My Eyes' doomt anfangs mächtig, bevor die Doublebass vehement malträtiert wird.
Auch die letzten drei intonierten Eskalationen, namentlich 'The Worlds Last Days', 'Trip Relax' und 'Planet Wars',
brettern unbeirrt kompromisslos über die Ziellinie.
Eines muss man den Jungs lassen. Sie haben ein Demo eingespielt, das den Namen Demo wirklich verdient. Das kann man
nun positiv, aber auch negativ auslegen. Sie haben das Gesamtwerk sehr natürlich belassen. Heißt, man hört vor allem
einige Taktschwankungen, die manch einem wohl übelst sauer aufstoßen und den einen oder anderen Magendurchbruch
hervorrufen werden. In der Bandinfo erklärt die Band jedoch, dass sie lediglich eine Standortbestimmung hinsichtlich
des Reifegrades der Band in den eigenen Händen halten wollte. Eine CD, die in knapper Zeit eingehämmert wird und den
Livesound der Chaosmaschine so gut es geht rüberbringen soll. Das ist mehr oder weniger gelungen. Aber auch im Sound
liegt zumindest ein halber Hase im Pfeffer. Er knallt zwar ganz ordentlich, lässt aber auch ordentlich die Bässe
vermissen, die irgendwo beim Mastering abhanden gekommen sein müssen.
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